Falls der BVB gegen Wolfsburg verliert: Muss Sahin gehen?
So sicher sitzt Nuri Sahin wirklich im BVB-Sattel – Bericht
Die souveränen Siege gegen den SC Freiburg (4:0) und Dynamo Zagreb (3:0) sowie das 1:1-Unentschieden im Bundesliga-Topspiel gegen Bayern München, in dem Borussia Dortmund sogar lange Zeit geführt hatte und erst kurz vor Schluss den Ausgleich unter diskutablen Umständen kassierte, hatten Ende November für etwas Euphorie im schwarz-gelben Umfeld gesorgt. Nach durchwachsenem Saisonstart schien die Mannschaft von Nuri Sahin endlich ins Rollen gekommen zu sein.
Knapp zwei Wochen später muss jedoch festgehalten werden: Dabei handelte es sich wohl um eine Missinterpretation.
Denn seit jenem 3:0-Auswärtssieg in Zagreb konnte Borussia Dortmund kein Pflichtspiel mehr gewinnen. Auf das 1:1-Unentschieden gegen Bayern München folgten zwei weitere enttäuschende 1:1-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach und die TSG 1899 Hoffenheim, getrennt durch eine unglückliche 2:3-Niederlage in der Champions League gegen den FC Barcelona.
Speziell das letzte Unentschieden gegen die formschwachen und abstiegsbedrohten Hoffenheimer löste bei den eigentlich so heimstarken Dortmundern große Enttäuschung aus. In der Bundesliga-Tabelle sind die Schwarz-Gelben dadurch nämlich auf Platz acht zurückgefallen, haben bereits fünf Punkte Rückstand auf die Champions-League-Ränge. Wahrlich eine prekäre Situation, in der nun auch der Druck auf den 36 Jahre jungen Cheftrainer Sahin wieder wächst.
In den vergangenen Monaten bekam der Türke von den Verantwortlichen des BVB immer wieder das Vertrauen ausgesprochen – und das hat er laut Ruhr Nachrichten auch weiterhin, allerdings nur noch auf Zeit. Aktuell sei der Glaube daran, dass Sahin Borussia Dortmund zurück zu beständigem Erfolg und erneut in die Champions League führen könne, noch vorhanden. Bleiben die Schwierigkeiten bei der Weiterentwicklung der Mannschaft, die im Idealfall schönen und erfolgreichen Fußball spielen soll, aktuell aber nichts davon tut, bestehen, werden auch die Bedenken in Dortmund immer größer werden.
Die Qualifikation für die Champions League genießt oberste Priorität, weshalb Sahin nun konstant Ergebnisse liefern muss. Sportchef Lars Ricken soll eng mit Sahin verbunden sein. Bleiben die Resultate weiterhin aus oder inkonstant, wird auch dem Trainer nicht mehr ewig den Rücken stärken können.
Noch ist all das aber Zukunftsmusik. Gelingt am Sonntagabend (22.12.) im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres beim VfL Wolfsburg ein Sieg gegen einen direkten Mitkonkurrenten um die europäischen Plätze, könnte die Welt in Dortmund pünktlich zu Weihnachten schon wieder ganz anders aussehen.